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Sie haben richtig viel Talent!

 Kompositionsworkshop mit dem amerikanischen Komponisten und Musikprofessoren Samuel Adler

 

Konzentriert beugen sich Samuel Adler und der Musik-Student Marco Hoffmann über große Notenblätter, die auf einem Tisch ausgebreitet liegen. Es handelt sich um ein Ensemblestück, das Marco Hoffmann selbst geschrieben hat. Im Rahmen eines Workshops an der Universität Siegen darf er es Samuel Adler vorstellen, einem der bekanntesten und wichtigsten Komponisten zeitgenössischer amerikanischer Musik. Und einem hervorragenden Musikprofessor und Lehrer. Ein Blick auf die Noten genügt dem 90jährigen, um die Partituren zu erfassen und Hoffmanns Musik in seinem Kopf lebendig werden zu lassen. „Ich würde den Beginn des Stückes etwas verändern“, rät er dem Studenten – und: „Das Schlagzeug und das Klavier, die machen zu viel dasselbe.“
Samuel Adler spricht fließend Deutsch, mit einem leichten Mannheimer Zungenschlag. Er wurde 1928 in Mannheim geboren und wuchs dort als Sohn des Kantors an der Hauptsynagoge auf. Im Alter von elf Jahren flüchtete er mit seinen Eltern vor den Nationalsozialisten in die USA, studierte in Boston und Harvard Komposition und lehrte später selbst an der renommierten Eastman School of Music. Die Liste seiner ehemaligen Schüler ist lang, darauf die Namen vieler erfolgreicher Komponisten. An der Universität Siegen ist Samuel Adler nun schon zum vierten Mal zu Gast. Warum ausgerechnet Siegen? „Ich habe vor zehn Jahren durch einen Zufall den Siegener Musikprofessor Martin Herchenröder kennengelernt“, erzählt Adler. „Wir sind inzwischen gut befreundet und ich arbeite gerne mit seinen Studenten.“
 
Sympathisch wirkt Samuel Adler bei den Workshops. Zugewandt, offen und sehr neugierig auf die Kompositionen der Nachwuchs-MusikerInnen. Neben konstruktiven Tipps spart der Meister auch nicht mit Lob. „Das ist ein sehr schönes Stück, wirklich sehr schön. Sie haben richtig viel Talent“, sagt er zu Marco Hoffmann, nachdem dieser ihm eine weitere Eigenkomposition für Klavier und Saxophon vorgestellt hat. Auch sonst hat Adler einen positiven Eindruck von den TeilnehmerInnen seiner Workshops, die an der Uni Siegen allesamt Musik auf Lehramt studieren: „Die schreiben alle viel. Das ist sehr wichtig.“
Ein Feedback von einer Musiker-Persönlichkeit wie Samuel Adler zu bekommen, das ist auch für die Studierenden etwas Besonderes. „Außergewöhnlich und ganz toll“, sagt Marco Hoffmann nach dem Workshop. „Ich nehme richtig viel daraus mit.“ Prof. Martin Herchenröder vom Siegener Lehrstuhl für Musiktheorie ist froh, den Studierenden ein solches Angebot machen zu können: „Wie Samuel Adler arbeitet, das gibt es in Deutschland sonst gar nicht. Außerdem bringt er extrem viel Erfahrung mit, davon können unsere Studierenden sehr profitieren.“
 
Zusammen mit den Siegener Studierenden probte Samuel Adler auch Werke aus seinem eigenen, über 400 Stücke umfassenden Repertoire. Das Ergebnis präsentierten die Studierenden und der Komponist dann bei einem gemeinsamen Konzert – zugleich Highlight und Abschluss von Adlers zweitägigem Siegen-Besuch. Bei seiner nächsten Deutschlandreise
wird der Komponist sicherlich wieder einen Zwischenstopp in Siegen einlegen. Vielleicht ist dann auch wieder seine Frau Emily Freeman-Brown dabei. Sie ist Professorin für Orchesterleitung. Beim diesjährigen Gastbesuch hatte sie für die Siegener Studierenden ebenfalls einen Workshop zum Thema „Orchesterleitung“ angeboten.

 
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